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#buch #bücher #lesen
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Der Nährstoff-Kompass von rer. nat. Martin Smollich
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#wissenschaft statt Glauben #vegan #Ernährung #Nährstoffe #Smollich #Ernährungswissenschaft
Nahrungsergänzungsmittel können gesundheitsförderlich, unwirksam oder sogar gefährlich sein. Das Problem: Woher bekommen Sie unabhängige Informationen dazu, welche #Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind und welche nicht? Das Internet ist voll von selbsternannten #Expertinnen und #Experten, die Verunsicherung verbreiten und teilweise lebensgefährliche Empfehlungen. Genau deshalb braucht es dieses Buch!

Prof. Dr. Martin Smollich erforscht Nahrungsergänzungsmittel seit 20 Jahren – im Labor und in #Studien an Menschen. Dieses Buch ist seine Quintessenz aus zwei Jahrzehnten #Forschung und Praxiserfahrung. In diesem großen Standardwerk zum Thema Nährstoffe und #Supplements zeigt er, wie Sie die besten Nahrungsergänzungsmittel für sich nutzen können, ohne auf unwirksame oder gefährliche Präparate hereinzufallen

shop.autorenwelt.deDer Nährstoff-Kompass
Replied in thread

Liebe @gesundheitpflegebayern bald sind auch wir soweit zu #klagen. Sie und ihre Kolleginnen #befragen lassen, zu ihrem #Hintergrundwissen und den #historischen #Gründen für das #menschenfeindliche #Hanfverbot und die #NAZI-#Prohibition. Ihre #Expertinnen werden wir #unterEid befragen, ob die #Kriminalisierung #Erwachsener #zielführend ist, um #Kinder vor #Hanf zu #schützen?! Uns liegt nichts an persönlichen Angriffen. Es geht um die #Amtsverantwortung.

Continued thread

Wer kennt die Hintergründe? Wie der #Kiffer, die #Kifferin in Deutschland fertig gemacht und gebrochen werden soll... Wer weiß es?

Na? #Weedmob? #Cannabis:#Expertinnen?

Gleichen wir uns ab, damit wir auf demselben Niveau debattieren können.

WIR SAMMELN EINE MILLION EURO UND WERDEN VOR DEN HÖCHSTEN GERICHTEN AKTIV. WIR FORDERN #AUSSAGEN #UNTER #EID von den VERANTWORTLICHEN!

Informationen sammeln und dann handeln! VORTEIL DURCH INITIATIVE!
anwalt-gericht-menschenrechte.

#WTF? troet.cafe/@Lost_Paradise/1101

Im Sommer letzten Jahres hat Heinz Bude in der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie über seine Tätigkeit als Berater für die Politik im Hinblick auf die Corona-Politik und seine Aktivität in der No-Covid Initiative geschrieben (Bude 2022). Im jüngst erschienen Heft der Zeitschrift reagiert Klaus Kraemer nun mit einer „Entgegnung“. Auch wenn deutlich ist, dass Kraemer sowohl an der Tätigkeit Budes als auch an seinem Text einiges auszusetzen hat, ist nicht ganz klar, auf was Kraemer nun genau entgegnet, beansprucht Bude doch gar nicht eine These vorzubringen, die man mit einer einfachen Gegenthese beantworten könnte, sondern reflektiert vor allem auf seine Erfahrungen.

Letztlich scheint es Kraemer vor allem um eine Kritik öffentlicher Soziologie und soziologischem Expert*innentum in der Corona-Krise zu gehen. Und sicher gibt es da viel, was man an einzelnen Soziolog*innen und vielleicht auch an der Positionierung soziologischer Institutionen falsch finden kann. Kraemer gelingt es aber nicht, hier eine klare und in der Begründung nachvollziehbare Kritik vorzubringen und bleibt letztlich selbst inkonsistent in seinen Forderungen, die zwischen distanzierter wissenschaftlicher Politikabstinenz und eingeforderter Gegenexpertise changieren.

Ich möchte an dem Punkt einsetzen, der mir der stärkste in Kraemers Artikel zu sein scheint. Bezüglich der öffentlichen Diskussion problematisiert Kraemer eine „undisziplinierte Extradisziplinarität“. Damit versucht er die Beobachtung auf den Punkt zu bringen, dass Expert*innen während der Pandemie sich häufig nicht beschränkt auf ihren eigenen Kompetenzbereich geäußert, sondern eine Allzuständigkeit angemaßt haben.

„Im Schockmoment der Krise zeigt sich die undiziplinierte Extradisziplinarität des Expertenstatus beispielsweise darin, dass Laborvirologen pädagogische Ratschläge für ein verantwortbares Alltagsverhalten geben, Mediziner Populärpsychologie betreiben, Philosophinnen und Ethiker vor der biomedizinischen Infektiosität des Virus warnen, Physikerinnen in eindringlichen öffentlichen Appellen die sofortige Schließung von Schulungen und Kindergärten fordern, mathematische ‚Komplexitätsforscher‘ die nichtintendierten Folgen von Eindämmungsmaßnahmen einfach ignorieren oder Soziologen Maskenempfehlungen aussprechen, Mutmaßungen über die biomedizinische Dynamik des zukünftigen Infektionsgeschehens anstellen und darauf konkrete politische Handlungsempfehlungen ableiten.“ (Kraemer 2023: 20 f.)

Ohne hier jede Beschreibung im Einzelnen teilen zu müssen, kann man sicher zugestehen, dass gerade im Unsicherheitsmoment der frühen Pandemie Expert*innen als Wissens- und Verlässlichkeitslieferant*innen äußerst gefragt waren und bei dieser Nachfrage die Begrenztheit des Wissenstandes und die Begrenztheit der disziplinären Grundlage der jeweiligen Einschätzung häufig ausgeklammert wurde – und sicher auch nicht selten verallgemeinerte Einschätzungen jenseits dieser Grenzen gerne gegeben wurden. Viele Soziolog*innen mögen sich über die impliziten Sozial- und Gesellschaftstheorien einiger von Virolog*innen getätigten Äußerungen gewundert haben, die mit dem Wissensstand des Fachs schwer kompatibel sind.

All das kann man als Soziolog*in beklagen, auch wenn es wohl spannender ist, es erst einmal als Phänomen der Wissenschaft der Gesellschaft in der Wissenschaftsgesellschaft genau zu erfassen. Irritierend wird es, wenn Kraemer dem Forderungen für eine gute öffentliche Soziologie entgegenhält. So mahnt er an, diese habe „in der Rolle eines wissenschaftlichen Beobachters von Gesellschaft zu verbleiben“ (Kraemer 2023: 21). Irritierend ist dies darum, weil er diese Rolle ja nicht einfach für die Wissenschaft einfordert, sondern für Expert*innen. Damit stellt dies letztlich eine Forderung der Abschaffung von Expert*innen, bzw. ihre Auflösung in eine (man könnte sagen: enthaltsame) Wissenschaft dar, zeichnen sich Expert*innen doch gerade durch ihren Grenzgang zwischen Wissenschaft, medialer Öffentlichkeit und Politik aus (vgl. etwa Jens Maeße 2015).

Zugleich mit dieser Forderung nach politischer Abstinenz zugunsten reiner Beobachtung formuliert Kraemer aber durchaus einen gesellschaftlichen Auftrag für die Soziologie. Er diagnostiziert einen dominanten öffentlichen Diskurs, der auf eine „virologisch-biozentristischen Sichtweise“ verkürzt gewesen sei und in dem letztlich alle Abweichenden Positionen und darunter eben auch die soziologische Perspektive nicht nur vernachlässigt, sondern letztlich moralisch abgewertet wurden (Kraemer 2023: 13 f.). Kraemer geriert sich Gegenhegemonial, wenn er als „soziologische Kernkompetenz auch im Krisemodus“ ausweist, entgegen der konformistisch vereinseitigten herrschenden Meinung „die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Wirkungen von Maßnahmen zur ‚Kontrolle‘ der Pandemie in den Mittelpunkt zu rücken und möglichst von Beginn an darauf aufmerksam zu machen, dass eine umsichtige Pandemiepolitik immer auch die schon früh absehbaren nichtintendierten Nebenfolgen bedenken sollte“ (Kraemer 2023: 22).

So verständlich die Vorliebe von Soziolog*innen fürs Gesellschaftliche, gibt es dennoch nichts in der bloßen sozialwissenschaftlichen Beobachtung, aus dem notwendig folgen würde, dass dem eigene Beobachtungsgegenstand eine größere öffentliche Aufmerksamkeit, geschweige denn objektiv eine herausgehobene Relevanz gegenüber den Gegenständen anderer Disziplinen zukomme. Auch die hier gemachte Annahme, dass Soziologie sozusagen Führsprecherin des Sozialen sein müsse, ist eine politische Setzung. Zumal eine, die angesichts der im Text immer wieder klar durchscheinenden Haltung Kraemers keineswegs so uninteressiert zu sein scheint, wie sie sich gibt. So changiert die Soziologie bei Kraemer zwischen der geforderten wissenschaftlichen Enthaltsamkeit und einer „Gegenexpertise“ (um einen Begriff von Nils Kumkar (2022) aufzugreifen), indem sie mit einer vermeintlich unterdrückten politisch-medialen Widerstandsposition artikuliert wird.

Dazu zu passen scheint mir, dass Kraemer den politischen Diskurs von 2020 und 2021 letztlich wesentlich homogener und harmonischer darstellt als er war, wenn er von den „grenzen des legitimen Debattenraums“ (Kraemer 2023: 17) spricht und auf seine „Eindrücke“ rekurriert, dass eine Abweichung von der kollektiven Norm die „Gefahr eines Reputationsverlusts“ (Kraemer 2023: 12) mit sich gebracht hätte. Sicher, gestritten wurde häufig durchaus mit harten Bandagen. Aber das „abweichende Expertengruppen kaum beachtet oder sogar schlicht ignoriert“ wurden, „die sich schon früh für eine stärkere Beachtung der Verhältnismäßigkeit von Eindämmungsmaßnahmen und eine explizite Perspektivenerweiterung des Pandemiemanagements über virologisch-biozentristische Sichtweisen hinaus aussprachen“ (Kraemer 2023: 13) unterschätzt die Vielstimmigkeit und Konfliktualität entsprechender Diskurse.

Über eine dieser Diskussionen, nämlich die, ob Kinder (keine) „Infektionstreiber“ sein, habe ich im Februar 2021 etwas geschrieben – also innerhalb des von Kraemer anvisierten Zeitraums. Bereits früh hat Aladin El-Mafaalani eine Berücksichtigung der sozialen Folgen von Schulschließungen eingefordert, ohne dabei zum „Coronaleugner“ geworden zu sein – und das u. A. in der von der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“, nicht gerade ein Hort klandestiner Gegenkultur (El-Mafaalani 2020). Hendrik Streek, der als Gegenexperte aufgetreten ist, hat dazu eine Bühne in so gut wie allen reichweitenstarken Formaten bekommen und ist heute Mitglied des Expert*innenrats der Bundesregierung zur Covid-19-Pandemie. Und auch Wolfgang Streeck, den Kraemer als Beispiel für die „Grenzen des legitimen Debattenraums“ anführt, hat seinen vermeintlich inkriminierten Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

Was bei Kraemer als Unterdrückung jeder abweichenden Meinung zugunsten einer „moralisch bis zum Äußersten aufgeladenen Politik der einfachen Worte“ kritisiert wird, scheint vor diesem Hintergrund profaner auf die Feststellung hinauszulaufen, dass die eigene politische Meinung nicht hinreichend medial repräsentiert gewesen sei. Das ist nicht automatisch schon falsch. Es bedürfte aber letztlich expliziter Maßstäbe dafür, warum diese Position mehr Raum verdient hätte als sie bekommen hat und droht schnell letztlich zu unterstellen, was zu zeigen wäre. Denn es eint wohl alle politischen Positionen bezüglich der Corona-Krise, dass sie die jeweilige Gegenseite als medial unangemessen präsent erlebt haben. Gerade hinsichtlich solcher Fragen, bedürfte es meines Erachtens aber einer stärkeren Orientierung an Evidenz jenseits des „Eindrucks“, in dem sich Beobachtung und impliziter Anspruch vermengen.

Literatur:

Adler, David 2021: „Infektionstreiber“ im Corona- Diskurs: Der diskursive Kampf um die Lasten der Pan- demiebekämpfung, DiscourseNet Collaborative Working Paper Series, no. 4, https://discourseanalysis.net/dncwps.

Bude, Heinz 2022: Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie. Soziologie, 51, 3, S. 245–255.

El-Mafaalani, Aladin 2020: „Lasst die Lehrkräfte in Ruhe, aber nicht die Schulen“ Ein Gespräch über Bildung in Zeiten der Corona-Pandemie, Aus Politik und Zeitgeschichte, 70, 35–37, S. 29–32.

Kraemer, Klaus 2023: Was kann die Soziologie im Schockzustand einer Krise leisten? Eine Entgegnung auf Heinz Bude, Soziologie, 52, 1, S. 7–25.

Kumkar, Nils C. 2022: Alternative Fakten. Zur Praxis der kommunikativen Erkenntnisverweigerung, Berlin: Suhrkamp.

Maeße, Jens 2015: Economic Experts. A Discursive Political Economy of Economics, Journal of Multicultural Discourses, Vol. 10, 3, S. 279–305.

#corona #covid-19 #disziplinaritaet #expertinnen #public-sociology #wissenschaft-politik #zerocovid

https://www.perspektivbrocken.org/2023/02/06/klaus-kraemer-ueber-oeffentliche-soziologie-im-schockzustand-der-corona-krise-keine-entgegnung/

Perspektiv­brockenDas Gespenst der „Infektionstreiber“ und der diskursive Kampf um die Verteilung der Pandemielasten - Perspektiv­brocken(Eine erweiterte Version dieses Beitrags ist der DiscourseNet Collaborative Working Paper Series unter dem Titel: ‚Infektionstreiber‘ im Corona-Diskurs: Der diskursive Kampf um die Lasten der Pandemiebekämpfung erschienen.) „Infektionstreiber“ hat sich im letzten halben Jahr zu einen beliebten Begriff im Corona-Diskurs entwickelt. In einer jüngsten Diskussion ist mir aufgefallen, dass ich diesen Begriff eigentlich immer nur … „Das Gespenst der „Infektionstreiber“ und der diskursive Kampf um die Verteilung der Pandemielasten“ weiterlesen

Noch einmal für alle #Expertinnen und #Experten, die seit Monaten diesen #Schwachsinn verbreiten. All diese Leute gehören umgehend von ihren Posten entfernt. Die #Geduld der #Bevölkerung ist am #Ende. mittellaendische.ch/2022/11/05

DIE MITTELLÄNDISCHE ZEITUNG - FÜR MEHR DURCHBLICKUnwissenschaftliche Theorie der „Immunschuld“ wird von Ärzten immer noch verbreitetDMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Sarah Koller ¦ KOMMENTAR Diverse Spitäler melden eine Überlastung der Kinderstationen. Die Fälle in der Notaufnahme und die Bettenauslastung seien in diesem Herbst ungewöhnlich erhöht. Einer der Gründe seien die Hygienemassnahmen gegen Covid-19 („Immunschuld“ - Theorie). Richtig gelesen. Diese Aussage geistert leider schon lange und immer noch umher. Eine Aussage, die verantwortlich ist, dass Eltern immer wieder von neuem unnötig verunsichert werden. Verstärkt wird der Effekt durch Medien, die solche Aussagen unreflektiert und unkommentiert weiter verbreiten. Leider begegnen einem immer wieder Aussagen wie „Mein Immunsystem schützt mich genug“ oder auch andersherum „Durch das Maskentragen und Desinfizieren schwächen wir unser Immunsystem“ – auch von Menschen, die medizinisch ausgebildet sind. So sehen einige Exponenten den Anstieg unter anderem in den Corona-Vorkehrungen, weil dadurch in den letzten zwei Jahren viele Kinder nicht mit diesen Viren in Kontakt gekommen seien. Jetzt, wo sie damit in Berührung kommen, würden sie leichter erkranken. Solche unwissenschaftlichen und leichtfertigen, verunsichernden Äusserungen sind gefährlich. Schliesslich sind Eltern und Bevölkerung bereits genug verunsichert, da macht es keinen Sinn, wenn auch Ärzte weiterhin noch Zündstoff dafür bieten, die Bevölkerung weiterhin mit Falschbehauptungen und leichtfertigen Äusserungen versorgen. „Die Sorge, dass man durch Maske tragen, Abstand halten und Lüften auf lange Sicht irgendwelche Schäden im Immunsystem anrichtet, kann man klar mit Nein beantworten.“ Immunologin Prof. Christine Falk Erst seit 2021 wird der Begriff „Immunschuld“ verwendet, um zu erklären, warum Menschen, insbesondere Kinder, Infektionskrankheiten ausgesetzt sein sollten. Das Vermutung ist, dass das Immunsystem sonst unvorbereitet ist, wenn es Krankheitserregern nicht regelmässig ausgesetzt ist. Diese falsche Annahme wurde gar als Lockdown-Schaden und als Grund dafür angeführt, warum Masken und in einigen Fällen sogar Belüftung und saubere Luft nicht als Hygienemassnahmen in Schulen eingesetzt werden sollten. Ein gefährlicher Irrglaube. Auch die Immunologin Prof. Christine Falk widerspricht solchen Aussagen und „Fachleuten“, die solche tätigen. Das Immunsystem bleibe kompetent, Maske tragen richte keine Schäden an – und sei gerade in diesem Winter nötig. „Dass wir jetzt wieder mehr Atemwegsinfekte als im Vorjahr bei den Kindern sehen, liegt auch daran, dass wir jetzt wieder mehr Kontakte und weniger Schutzmassnahmen haben. Daraus kann man aber nicht ableiten, dass Maske tragen kontraproduktiv ist. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Winter zeigen vielmehr: Infektionen müssen nicht zum Leben dazugehören.“ „Die von unseriösen Ärzten/Wissenschaftlern propagierte „Immunschuld“ ist Schwachsinn. Wir sind ununterbrochen Bakterien, Viren, Pilzen etc. ausgesetzt. Viele Infekte merken wir gar nicht. Das Immunsystem braucht kein Sondertraining. Dr. Sebastian Leibl Der Immunologe Dr. Anthony Leonardi, der sich immer wieder gegen die Corona-Politik der „Herdenimmunität“ ausgesprochen hat, die zu einer Masseninfektion von Kindern geführt hat, schrieb über das Konzept der „Immunschuld“ und kam zu folgendem Schluss: „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass Infektionen tatsächlich einen Nutzen bringen oder eine Schuld darstellen, die bezahlt werden muss. Sie sind eher eine Art Steuer, die wir die Kinder dafür zahlen lassen, dass unsere Zivilisation nicht weit genug entwickelt ist, um Viruserkrankungen zu verhindern, die jedes Jahr Tausende von Kindern ins Krankenhaus bringen.“ Es ist erwähnenswert, dass diejenigen, die Bedenken hinsichtlich der Immunschuld äussern, im Allgemeinen dieselben Personen sind, die ursprünglich behaupteten, Kinder würden mit erheblich geringerer Wahrscheinlichkeit infiziert und hätten nicht wesentlich zur Übertragung beigetragen. Dies sind im Allgemeinen auch dieselben Personen, die immer noch behaupten, dass die Mehrheit der Covid-Infektionen bei Kindern ausserhalb der Schulen stattfindet. Und das trotz Kontaktverfolgungs- und Teststudien, die die Übertragungsrichtung belegen. Prof. Roland Jacobs, der Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), beschäftigt sich in seiner Forschung mit der angeborenen Immunität und sagt: „Wir können, wenn wir ein physiologisch ausgebildetes Immunsystem haben, uns auch sonst wo hin bewegen und Masken tragen, ohne dass unser Immunsystem dadurch verändert würde. Es gibt ja auch Leute, die längere Zeit in Isolation sind, beispielsweise Astronauten, die monatelang auf der ISS sind – so gesehen im luftgefilterten keimfreien Raum. Die kommen ja auch nicht zurück zur Erde und haben kein Immunsystem mehr. Und das trifft auch für andere Berufe zu, wo Leute jeden Tag 8–9 Stunden in Reinsträumen arbeiten, um z. B. Computerchips herzustellen.“ „Ich glaube nicht daran, dass jemand sagen kann, dass er ein besonders gutes Immunsystem hat. Man kann vielleicht feststellen, dass man so gut wie nie krank wird, im Sinne von Erkältungskrankheiten. Das ist aber eigentlich das Normale – normalerweise werden wir nicht krank. Wenn man überlegt, wie vielen Keimen wir jeden Tag ausgesetzt sind, dann sollte man sich eigentlich eher wundern, dass man permanent gesund ist. Wir setzen uns ja sekündlich mit einem neuen Keim auseinander. Auch Mutationen von Zellen passieren alle Nase lang. Aber wir werden nicht krank, weil unser Immunsystem so gut ist, dass es diese Dinge beseitigen kann.“ Prof. Roland Jacobs, Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Andererseits sei man ständig und pausenlos mit Keimen und Viren umgeben, die das Immunsystem aufnehme und verarbeite und sich damit spezialisiere. „Dafür ist aber keine Infektion nötig. Ohne ein aktives Immunsystem würden wir nicht mal ein paar Tage überleben. Aber als gezieltes Training des Immunsystems, wie es sich viele Menschen vorstellen, sollte man das nicht bezeichnen und so was kann man auch nicht durchführen, indem man sich vielen Keimen aussetzt.“ Das sei absolut unnötig und gehe vollkommen an der Realität vorbei. Auch in den Vereinigten Staaten sind im vergangenen Monat die Kinderkrankenhäuser in eine beispiellose Krise geraten. Sehr viele Säuglinge und Kleinkinder werden eingeliefert, die mit einer Reihe von Atemwegserkrankungen im Krankenhaus eintreffen. Die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte ist derzeit das Respiratorische Synzytialvirus (RSV). Doch auch Rhinoviren, Enteroviren, Adenoviren, die Grippe und Covid-19 sind beteiligt, und es gibt Kinder, die mit mehreren dieser Viren gleichzeitig infiziert sind. Auch diese Entwicklung hat rein gar nichts mit den Coronamassnahmen oder einer Immunschuld, die dadurch hätte erwachsen können, zu tun. „Warum lernen wir nicht aus der Krise und nehmen ein paar Schutzkonzepte mit in die Zukunft? Ich persönlich werde auch nach der Pandemie in der Grippesaison beim Bahnfahren Maske tragen, weil ich keine Lust darauf habe, mir eine Infektion einzufangen.“ Immunologin Prof. Christine Falk Nicht nur europäische Kinderkrankenhäuser haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht oder überschritten, sondern auch die US Krankenhäuser, wo aktuell drei Viertel aller Betten in Kinderkrankenhäusern inzwischen belegt sind. Die einzige vergleichbare Masseneinweisung von Kindern in dieser Grössenordnung fand im Januar letzten Jahres statt, als die vermeintlich „milde“ Omicron-Variante täglich durchschnittlich 914 Kinder ins Krankenhaus brachte und allein in besagtem Monat über 200 Kinder tötete. Insgesamt gehören Erreger der Atemwege zu den schlimmsten Todesursachen der Welt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt fest, dass es sich bei ihnen um die höchste globale Belastung handelt, gemessen an den durch Tod oder Behinderung verlorenen Jahren. Weitere Artikel: 23.10.2020: Schulen und Kitas spielen doch eine gewichtige Rolle im Corona-Geschehen 14.12.2020: Neue Studie - "Schulen sind keine Insel der Seligen. Wenn man sie nicht schliesst, geht man ein erhebliches Risiko ein.“ 15.12.2020: Achtjähriges Mädchen in Bayern stirbt an Covid-19 19.01.2021: Schweiz - Skigebiete und Schulen sind Hotspots - gehandelt wird nur mässig 18.04.2021: Die Pandemie sucht immer jüngere Opfer – wir dürfen das nicht laufen lassen 20.04.2021: DE: "Wenn der Grenzwert in der Gesellschaft bei 100 liegt, hat er gefälligst in der Schule auch bei 100 zu liegen." 07.05.2021: Covid-19: Zentrale Rolle von Kindern und Jugendlichen erneut bestätigt - worauf warten wir? 08.06.2021: Covid-19: In Grossbritannien steigen die Corona-Zahlen wieder an - Schulen zeigen sich erneut als Treiber 23.07.2021: Long-Covid bei Kinder 05.08.2021: Schulen und der Schutz vor Corona: Heiße Luft statt sauberer Luft 24.08.2021: In den Schulen nehmen die Corona-Infektionen europaweit weiter rasch z 29.08.2021: Covid-19: Zentrale Rolle von Kindern und Jugendlichen 02.09.2021: Das Virus trifft vor allem Ungeimpfte und damit auch Kinder unter 12 22.09.2021: CH: Covid-19 - Elternorganisationen fordern adäquate Massnahmen in Schulen 24.09.2021: Pädiatrie Schweiz will Kinder unter 12 nicht schützen 26.10.2021: Kinder schützen – jetzt! Appell, jetzt Schutzmassnahmen für die Kinder zu erlassen 11.11.2021: Schulen kurz vor Kontrollverlust - Das Corona-Virus breitet sich an Schulen zurzeit fast dreimal stärker aus als beim letzten Höhepunkt 15.11.2021: Kanton Solothurn: Corona in der Primarschule Rekonstruktion eines unkontrollierten Corona-Ausbruchs 17.11.201: Wiederaufnahme der Corona-Pooltests in den öffentlichen Schulen des Kantons Bern 18.11.2021: AT: 15 Monate altes Mädchen mit Covid-19 auf Intensivstation 18.11.2021: CH: Covid-19 Impfstoffe für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren: Moderna reicht Gesuch für Indikationserweiterung ein 24.11.2021: Österreich will Schulen schliessen - die Schweiz schaut lieber noch zu 18.01.2022: Omikron: Immer mehr Säuglinge in Kliniken, steigende Hospitalisierungen, Rekordzahlen bei Todesfällen Studienergebnisse zum Krankheitsverlauf bei Omikron Aus bislang acht Ländern liegen elf Studienergebnisse - die Mehrzahl noch im Peer-Review-Verfahren - mit realen Daten (real-world data) über den Krankheitsverlauf bei der Omikron-Variante vor. Im Vergleich zur Delta-Variante liegt die Hospitalisierungsrate in diesen Ländern um mehr als die Hälfe niedriger, das Risiko für Intensivaufenthalte und Beatmung ist rund 80% geringer und der Anteil asymptomatischer Verläufe 7 bis 12 mal höher: Australien Dänemark England Kanada Norwegen Schottland Südafrika + Studien zu den asymptomatischen Verläufen USA Infografik: Fallzahlen, Hospitalisierungs- und Sterblichkeitsraten von fünf Ländern Quellen: The Guardian: „Up to 100 UK children a week hospitalised with rare post-Covid disease“ Medicine National Institute „Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome: Temporally Associated with SARS-CoV-2 (PIMS-TS): Cardiac Features, Management and Short-Term Outcomes at a UK Tertiary Paediatric Hospital“ Lancet: „Hyperinflammatory shock in children during COVID-19 pandemic Li, Honggang et al.: Impaired spermatogenesis in COVID-19 patients. (Eclinical Medicine, 2020) Sudre, Carole H. et al.: Attributes and predictors of Long-COVID: analysis of COVID cases and their symptoms collected by the Covid Symptoms Study App (medRxiv, 2020) Lewis: Long COVID and kids: scientists race to find answers, nature Huang, Chaolin et al.: 6-month consequences of COVID-19 in patients discharged from hospital: a cohort study (Lancet, 2021) Hickie, Ian et al.: Post-infective and chronic fatigue syndromes precipitated by viral and non-viral pathogens: prospective cohort study (BMJ, 2020) Buonsenso: Preliminary evidence on long COVID in children, Acta Paediatrica Varatharaj, Aravinthan et al.: Neurological and neuropsychiatric complications of COVID-19 in 153 patients: a UK-wide surveillance study (The Lancet Psychiatry, 2020) Radtke et.al: Long-term Symptoms After SARS-CoV-2 Infection in Children and Adolescents, JAMA Taquet, Maxime et al.: Bidirectional associations between COVID-19 and psychiatric disorder: retrospective cohort studies of 62 354 COVID-19 cases in the USA Dennis, Andrea et al.: Multi-organ impairment in low-risk individuals with long COVID (medRxiv, 2020) Barker-Davies, Robert M. et al.: The Stanford Hall consensus statement for post-COVID-19 rehabilitation (British Journal of Sports Medicine, 2020) Puntmann, Valentina O. et al.: Outcomes of Cardiovascular Magnetic Resonance Imaging in Patients Recently Recovered From Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) (JAMA Cardiology, 2020)