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#ichfunktion

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11/ Sorry, aber die #Ostmusik war Mist. Totes Zeug, das wurde erst ganz zum Schluss (80er) anders, als es einen offiziellen Untergrund gab.

#Hoyer beschreibt in früheren Kapiteln Phasen der Lockerung und Zeiten, in denen Manfred Krug u.a. mit #Twist erfolge feierten. Dann wurde das aber wieder strenger. In meiner Jugendzeit war Ostmusik spröde und langweilig. Ich habe mich redlich bemüht, #Pankow und #Silly gut zu finden. Es ist mir nicht gelungen. Ich habe noch ein paar Platten, die ich aber nie höre.

Ich war an einer Schule mit Funktionärskindern in einer Klasse. Einer mit Opa im ZK, ein anderer mit einer besonderen Telefonnummer. Weiß nicht, was der Vater war. Wir haben uns getroffen und Musik überspielt. Kraftwerk habe ich von einem aus der Parallelklasse bekommen. Beatles, Pink Floyd, The Doors, Zappa, Beefheart von Klassenkameraden. Ich kann mich noch erinnern, wie wir The final Cut mit hand ausgesteuert haben, weil der #Geracord die hohe Dynamik gekillt hätte. Mein Freund immer kurz vor den entscheidenenden Stellen: Runter! Runter!

Tom Waits, Dire Straits bekam ich von einem Klassenkamerad, dessen Schwester nach Westberlin geheiratet hatte. Schlecht für ihn, weil er nicht zur internationalen Physikolympiade fahren durfte, gut für uns, weil wir die Platten überspielen konnten.

Vom Kumpel mit ZK-Opa habe ich #Gefahrenzone bekommen. Zu einem Zeitpunkt, als die #Stasi schon Zersetzungsmaßnahmen gegen die Band laufen hatte.

parocktikum.de/wiki/index.php/

Und hier Musik:
tapeattack.blogspot.com/search

Die #Puhdys hat niemand von uns gehört. (oder wenn, dann heimlich =:-)

Was man wissen muss über die Ostmusik ist: Man konnte nicht einfach so auftreten. Während das im Westen der Markt regelte, regelte das im Osten der Staat. Man brauchte eine #Einstufung. Das bedeutete, dass nur Menschen, die ihre Instrumente beherrschten, auftreten konnten. Und dass nur Menschen, die irgendwie zensurkonforme Texte hatten, eine #Einstufung bekommen haben. Gegen Ende gab es #dieAnderenBands. Die wurden sogar im #Parocktikum von Lutz Schramm im Jugendradio #DT64 gespielt (auf dem schlechtesten Sendeplatz). So was wie #Sandow, #dieArt, #FeelingB, #DieVision, #AGGeige, #HerbstInPeking, #IchFunktion, #DieFirma. Die hatten eine Einstufung und konnten in Jugendklubs, Kreiskulturhäusern oder im #PalastDerRepublik bei Veranstaltungen von Lutz Schramm auftreten. Ohne Einstufung blieben nur Konzerte in Kirchenräumen.

Das war echt, das tat weh und ab und zu wurde mal eine von den Bands verboten oder hatte irgendwie Schwierigkeiten.

Also, das Kapitel über #Ostmugge war etwas kurz, aber vielleicht kommt ja noch was.

Die Puhdys-Songs in #PaulundPaula sind auf jeden Fall legendär. Den Film müsst Ihr auch unbedingt sehen.

1/ Ich muss noch mal was zu #Rammstein sagen. In der @tazgetroete ist ein Beitrag des Germanisten Uwe Schütte, der auf andere Germanist*innen schimpft, die einen Sammelband zu Rammstein herausgegeben haben. Er bezeichnet Rammstein als geistige Brandstifter.

Eins kann man wohl sehr klar sagen: Die Rammstein-Leute sind keine #Nazis. Paul Landers war bei der #Firma dabei. Die Firma, #IchFunktion und #Freygang waren Bands mit teils überlappenden Besetzungen. Die Firma hat 1988 in der #Zionskirche auf einem Konzert gespielt, das von West- und Ostberliner Skinheads überfallen wurde. Nach der Wende wurden sie auch noch mal auf einer Raststätte so zusammengeschlagen, dass der Gitarrist ausgestiegen und ausgewandert ist. Fabian Marten war auch bei der Firma ist jetzt Ton- und Lichtmensch bei Rammstein.

#FeelingB hat mit Aljoscha die Schönhauser 5 besetzt. Ein linkes Projekt. Die Firma war beim Eimer mit dabei und beim Tacheles. Das sind alles linke Anarchisten. Die #Wydoks haben 1990 für die #Volkskammer kandidiert.

„Besson war 1990 Mitgründerin der anarchistischen Vereinigung Autonome Aktion WYDOKS, für die sie im gleichen Jahr gemeinsam mit Gleichgesinnten wie dem Feeling-B-Punksänger Aljoscha Rompe, dem Freygang-Musiker Andre Greiner-Pol und dem Feeling-B-Keyboarder Christian Flake Lorenz (heute Rammstein) für Wahlen in der DDR kandidierte.[1][2]“

de.wikipedia.org/wiki/Tatjana_

Rammstein sind genau so wenig Nazis wie #Laibach Nazis sind und #DAF. Das ist vielleicht nicht für alle einfach zu verstehen.

Uwe Schütte erwähnt das Lied Deutschland von Rammstein und erklärt es zum Skandal. Für mich ist es ein ganz klares Bekenntnis zum Antifaschismus. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.

Der ganze Sex-Kram ist eklig und wahrscheinlich ist es das Ende der Band. Aber dann macht sie doch bitte für #metoo fertig und nicht mit ungerechtfertigten Sachen.

Schöne Grüße vom Germanisten, Ossi und Antifaschisten.

taz.de/!5938257

de.wikipedia.orgTatjana Besson – Wikipedia

Buch übers #Tacheles: „Dazu vor allem Erzählungen über die Wandlungen der vielen Nutzer vom überkochenden Künstler zum koksenden Arschloch.“

Das Tacheles wurde von Ost-Untergrundbands wie #Firma, #Freygang und #IchFunktion besetzt. Es wurde dann von Wessis kommerzialisiert und zugrunde gewirtschaftet.

Nichts davon steht im Artikel. Ich hoffe, etwas davon steht im Buch.

taz.de/!5931793

Bild zeigt die Freygang-Band (Freygang ohne den Captain Andre Greiner-Pol) bei ihrem letzten Konzert