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**Sozialwelten** @sozialwelten@ifwo.eu · Feb 27, 2024

Feb 27, 2024

#Montessori sei keine #geschützte #Marke. #Grundpfeiler sei #Biologie, #Evolutionstheorie, #Eugenik und #Rassenantropologie.

#Pädagogische #Anthropologie von 1910 sei von #Angst vor #kultureller, #moralischer und #rassenanthropologischer #Degeneration und #Hoffnung auf den #Fortschritt der #Gesellschaft bestimmt.

#Rassismus #Fortschrittsglaube #Moderne

#FAS 25.02.24, S.12, #Exklusion statt #Inklusion, #Interview mit Sabine #Seichter (#Allgemeine #Erziehungswissenschaft #Salzburg)

Frau Professor Seichter, der Name Montessori steht in Deutschland wie ein Gütesiegel für kindgerechte Pädagogik. Zu Recht?

Montessori ist keine geschützte Marke. Nicht überall, wo Montessori draufsteht, ist Montessori drin.

Sie sprechen von einem "pädagogischen Trödelmarkt unbegrenzter Möglichkeiten".
Jeder Kindergarten, jede Schule kann sich "Montessori" nenne, wer will, kann auch Montessori-Möbel oder Montessori-Spielzeug verkaufen. Die Marke Montessori ist ein moderner Verkaufsschlager. Das muss man einfach wissen. Was mich als Wissenschaftlerin aber interessiert: Wie wird mit der Theorie umgegangen? Und da ist mein Vorwurf in der Tat, dass weder die Wissenschaft noch die pädagogische Praxis sich ausreichend mit den unzähligen Schriften auseinandergesetzt hat, die Maria Montessori in ihrer langen Karriere verfasst hat. Das gilt insbesondere für die anthropologischen Grundlagen ihrer Arbeit, die sie früh aufgestellt und entgegen vielen Behauptungen bis zu ihrem Tod nie revidiert hat.

Was für Grundlagen sind das?
Montessoris Denken ist hochkomplex. Aber ob man will oder nicht: Die Grundpfeiler sind die Biologie, die Evolutionstheorie, die Eugenik und die Rassenanthropologie.

Sie haben intensiv Originaltexte der italienischen Ärztin gelesen.
Ihr Hauptwerk, die "Pädagogische Anthropologie", hat sie schon 1910 auf italienisch geschrieben, das Buch wurde schnell in viele Sprachen übersetzt - aber erst mehr als 100 Jahre später ins Deutsche, 2019, vom Herder-Verlag. Ein monumentaler Text, 600 Seiten stark. Man könnte Spekulationen anstellen, ob die Montessori-Rezeption im deutschsprachigen Raum nicht anders verlaufen wäre, hätte es diese Schrift schon früher in deutscher Sprache gegeben. Dort steht vieles, was sogenannte Montessori-Anhänger nicht gern hören, geschweige denn lesen.

Nämlich?
Montessori steckte fest in den Ansichten ihrer Zeit. Und die waren um das Jahr 1900 herum von zwei dominanten Gefühlen bestimmt: von der Angst vor kultureller, moralischer und rassenanthropologischer "Degeneration" und zugleich von einer immensen Hoffnung auf den Fortschritt der Gesellschaft.

Was heißt das für Montessoris Blick auf das Kind?
Montessori kommt sehr schnell zu dem Ergebnis, dass es "höhere" und "niedere", entwickelte und weniger entwickelte "Rassen" gibt. Und dass es sogenannte degenerierte Menschen gibt, die sowohl körperlich als auch moralisch nicht fortgeschritten sind. Das ist ungemein stigmatisierend und hierarchisierend. Im Endeffekt führt es zu einer Unterscheidung zwischen sogenannten normalen und anormalen Menschen. Von da an kreist Montessoris Denken über Jahrzehnte um die Frage: Was kann man tun, um "anormale" Menschen zu verhindern und...

**Christina Dongowski** @Tinido@chaos.social · Mar 7, 2023

Mar 7, 2023

Christina Dongowski @Tinido@chaos.social

Bissle mitgenommen vom #Nachtfrost, aber still standing: ein Leberblümchen (Hepatica nobilis). Wahrscheinlich das "besonderste" Gewächs, das ich so täglich auf meinen Wegen treffe. Hier habe ich es geschafft, es eine gute Woche nicht zu sehen.
#NaturaObscura #Geschützt #Stadtnatur #Flora #Stuttgart

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