Ich hab seit einiger Zeit einen #Aranet4 tragbaren CO2-Sensor und inzwischen ein paar interessante Sache gelernt:
0. Wenn ich wissen will, wie die Luftqualität an einem Ort ist, muss ich den Sensor dorthin mitnehmen und darf ihn nicht zu Hause oder in der Garderobe vergessen. Das ist erstaunlich schwierig, aber ich lerne es langsam. 
1. (Viel) niedrigere Werte als erwartet: Wiener Ubahnwaggons(!), große Supermärkte, volle Railjetgarnituren, das gesamte Klinikum St. Pölten inkl Kaffeehaus.
2. (Viel) höhere Werte als erwartet: Saal 2 im Dschungel Wien Theater, halbvolle Cityjet-Schnellbahngarnituren, Technisches Museum, Kaffeehaus Der Mann Perfektastraße, im Freien.
3. Die anderen Werte sind wie erwartet. Also je mehr Leute, je länger, je kleiner und geschlossener der Raum, desto höher klettert der CO2-Wert. Ich war letztens fast drei Stunden in einer Besprechung mit neun Personen, und der Raum war groß und hatte eh eine Belüftung, aber wir waren zum Schluss trotzdem bei rund 3000. Ich war zwei Mal im selben kleinen Sushilokal. Beim ersten Mal war ich positiv überrascht, wie niedrig der Wert war, beim zweiten Mal war ein Tisch mehr besetzt, und der Wert war viel höher.
4. Was tun mit der Information? Der CO2-Wert an sich ist ja uninteressant. Weil er leicht und günstig zu messen ist, wird er als Proxy für "verbrauchte" oder "schlechte" Luft verwendet. (Richtig hohe Werte erkennt eins aber sowieso auch mit den körpereigenen Sensoren.) Hohe Werte können vielleicht zu erhöhter Vorsicht mahnen, aber was sagen niedrigere Werte wirklich aus? Eine mittelvolle U6 hat tatsächlich Werte deutlich unter 1000, aber ich lass die Maske auf. Dasselbe gilt für den Supermarkt. Wenn mir jemand gegenüber sitzt oder direkt neben mir steht und in die CO2-arme Luft hustet oder niest, ist das ja trotzdem ansteckend.
5. Ich bin sehr dafür, öffentliche Räume mit besserer Luft auszustatten. Allein für die Konzentration beim Arbeiten, beim Lernen, beim Kunstgenuss zahlt es sich aus. Und die genieste Keimwolke verzieht sich viel schneller und hängt nicht noch eine Viertelstunde später unsichtbar in der Luft. Ansteckungen würden auf die unmittelbare räumliche und zeitliche Umgebung reduziert.